AFRIKA
Es ist schon sehr beeindruckend einen Kontinent zu bereisen,
von dem man geglaubt hat, diesen nie persönlich zu sehen!
Aus der DDR zu kommen und gleich nach der Wende in ein Land zu
reisen, welches ganz anders ist, mit seiner Kultur, der Vielfalt an
wildlebenden Tieren und den Menschen mit ihrer dunklen Hautfarbe.
Nach vielen Stunden in der Condor und der Überquerung des
Equators schließlich die Landung in der Luftfeuchtigkeit Nairobis -
das ist so ein beindruckendes Erlebnis, das man nie vergisst.
Von Nairobi geht es mit den Bus durch die Dörfer nach Mombasa zu
unserem Hotel „Two Fishes“. Mombasa mit seinem Wahrzeichen,
den Stosszähne von Elefanten, die aber aus Eisen sind und von Rost
durchfressen, was auf Postkarten aber nicht sichtbar ist.
Das Hotel ist wunderschön gelegen am Strand des Indischen Ozeans
mit seinen Gezeiten, wie an der Nordsee.
Aber es ist nicht ganz ungefährlich ins Wasser zu gehen. Man sollte
nur mit Badeschuhen baden, denn ansonsten ist schnell ein Seeigel
in der Fußsohle und das hat schlimme Folgen.
Dann hilft nur eine Papaya um die Stacheln aus der Haut zu bekommen oder
ein Arzt der die Stacheln einzeln rausholt. Das mit der Papaya ist toll,
du legst die sie auf die Stacheln und sie kommen wie von alleine wieder
raus – wie mit einem Magnet.
Eine 5tägige Safari durch die verschiedenen National Parks ist ein Muss,
genau wie eine Dau-Fahrt (=arab. Küstensegelschiff mit Dreieckssegeln
u.a.in Arabien, Ostafrika) mit den Limbo–Tänzern gehört zu den Eindrücken
die man mit nach Hause nimmt.
Ein Schweizer der schon jahrelang ein solches
Touristen-Unternehmen hat, ist mit 2 Schiffen auf das
offene Meer gefahren und das bei Windstärke 11, das hätte uns allen das
Leben kosten können. Er ist fast zu spät umgekehrt, wir waren nass bis
auf die Haut und viele haben sich übergeben. Ich habe mich an meiner Bank
festgehalten den Blick nach unten und gebet. Im nachhinein gesehen war
ich ganz ruhig fast apathisch.
Mit einem Glasboot die Unterwasserwelt in ihren vielen bunten
Farben zu sehen - das kann sich keiner vorstellen, ein Pracht wie
aus dem Bilderbuch.
Wir fuhren mit dem Bus durch Mombasa und der Anblick der sich mir da bot
war furchtbar. Ich habe das bis heute nicht verarbeitet.
Für mich war es schlimm die vielen Menschen in Armut zu sehen. Die Menschen
liegen verhungert auf den Treppen, alt, krank und schwach. Sie liegen
zum Sterben da und alle gehen an ihnen vorbei und keiner hilft oder ist
betroffen - alle schauen weg.
In der Hotelanlage gab es am Nachmittag um 5 Uhr Sandwichs. Man musste
sich dafür eintragen, wenn man sie abgeholt hat. Was nicht abgeholt wurde,
bekamen die Arbeiter, die haben schon darauf gewartet. Ich habe sofort
kein Brot mehr geholt, bin hingegangen und habe mich eintragen lassen
und habe dann gesagt, sie sollen es den Arbeitern geben. Ich habe das
den anderen Hotelgästen auch gesagt und sie aufgefordert das gleiche zu
tun.
Für uns ist das selbstverständlich und die Menschen dort haben
Hunger und warten, dass sie nicht ein Stück übrig gebliebenes Brot
bekommen. Was ist das für eine Welt?
Aus der Nähe und zum Anfassen die Affen–Meerkatzen zu sehen, das ist schon
was anderes als in den Tierpark zu gehen.
Die Paviane mit ihren hell-blauen Hinterteilen und ihren großen Zähnen.
Auf einen Meter Entfernung, ohne Zaun oder Mauer, das gibt einem das Gefühl,
es könnte so schön sein, als Mensch und Tier vereint zu leben, jeder respektiert
den anderen.
Die großen Elefantenherden, die Zebras, die großen Seen mit Krokodilen
und tausenden Flamingos. Was für ein Wunder der Natur.
Am Fuße vom Kilimandscharo (höchstes Bergmassiv Afrikas, 5895
m) haben wir eine wunderschön Loge gehabt und von der Terrasse
konnten wir den Sonnenuntergang am Berg beobachten –einmalig!
Die Schattenseiten sind, wenn der Hotelwächter nachts bei dir
klopft und dich bittet, ob er einen Schnaps haben kann. Er ist von
Malaria befallen und zittert und friert, das kann man sich nicht
vorstellen, er sagt er muss arbeiten sonst verliert er sein Job.
Auf den Safaris war es genauso. Der so genannte Reiseführer von einer
Deutschen Reisegruppe hatte auch einen, der seine Malaria- Anfälle während
der Fahrt bekommen hat. Ein Tourist konnte gerade noch das Auto zum anhalten
bringen, sonst wären sie die Böschung runter gefahren. Und sie sagten,
dass es keiner überlebt hätte.
Ich möchte mit diesem kleinen Beitrag (mein erster Versuch) darstellen,
was ich für einen Eindruck von Afrika habe, ein Eindruck der prägt. Er
verändert deine Einstellung zur Menschheit und du wirst immer mit Fragen
belastet: Warum ist die Welt so? Warum sind die Menschen so?
Ich habe vieles bewegt in meinem Leben und ich bin stolz auf das,
was ich gemacht habe, aber auch ich habe festgestellt, dass ich
nicht die Welt verändern kam!
Jeder kann dazu beitragen und ich glaube wenn jeder eder etwas tut wird
etwas verändert!